Fairer Handel ist zunehmend in aller Munde. Dass Menschen in ärmeren Regionen der Welt von ihrer Arbeit auch leben können, geht uns alle an. In Ellwangen ist man sich dieser Verantwortung längst bewusst – und hat es inzwischen sogar geschafft, zur Fairtrade Town zu werden.
Mit fairem Handel soll hauptsächlich Produzenten aus Entwicklungsländern, die ihre Waren in Industrienationen exportieren, ein höheres und verlässliches Einkommen garantiert werden. Auch bei niedrigen Marktpreisen. Ein Gedanke, den Treffpunkt Nord-Süd e. V., Trägerverein des Weltladens in der Spitalstraße in Ellwangen, schon seit über 30 Jahren verfolgt.
Gemeinsam mit der Stadt Ellwangen sollte die Initiative auf breitere Beine gestellt werden. Dort hatte man bereits 2014 auf faire Beschaffung umgestellt. So wird zum Beispiel bei öffentlichen Anlässen fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt. „Es sind viele kleine Schritte, die zusammengenommen einen Unterschied machen“, sagt Silvia Tuscher von der Stadtverwaltung. „Die Auszeichnung als Fairtrade Town ist eine Möglichkeit, bei der Bevölkerung mehr Bewusstsein zu schaffen für fairen Handel.“
Aber bedeuten fair gehandelte Produkte nicht auch höhere Kosten? „Ja, durchaus“, sagt Christine Ostermayer, Vereinsvorsitzende von Treffpunkt Nord-Süd e. V. „Aber ein Bewusstsein für fairen Handel schärft auch den Blick auf das eigene Konsumverhalten. Man überlegt eher, was man wirklich braucht.“ Claudia Wagner, im Gemeinderat für Bündnis 90/Die Grünen aktiv, ergänzt: „Es geht darum, dass wir von unserem Platz aus tun, was wir können, um die Lebensbedingungen dieser Menschen zu verbessern.“
Damit Ellwangen die begehrte Auszeichnung zur Fairtrade Stadt erhalten konnte, mussten sich nicht nur Einzelhändler, Vereine und Gastronomen mit einem gewissen Anteil fair gehandelter Produkte einbringen. Auch Schulen wurden miteinbezogen. „Hier anzusetzen ist sehr wichtig“, sagt Christine Ostermayer. „Zu uns kommen immer mehr Schulklassen in den Weltladen, um zu erfahren, was es mit fairem Handel auf sich hat. Vielen ist gar nicht bewusst, was man alles tun kann.“
Hier bekommen Sie fair gehandelte Produkte:
- Café Ratsstube
- Creativteam Ltd
- Drogeriemarkt Müller
- Eine Welt Laden
- Kaufland – Filiale Ellwangen
- Musik Bader + Kulturcafé
- P&R Fashion / Der Männerladen
- Reformhaus Kaliss
- REWE Markt GmbH
- Ristorante Pizzeria Goldener Adler
- Schlosser-Lutz Ökonet GbR
- Stadtcafé Höll
- Tagungshaus Schönenberg
Diese Schulen, Vereine und Kirchengemeinden sind dabei:
- Eugen-Bolz Realschule
- Hariolf Gymnasium / Mensa (Betreiber Konrad-Biesalski-Schule)
- Katholisches Pfarramt Schönenberg
- Katholisches Pfarramt St. Vitus
- Peutinger Gymnasium
- St. Gertrudis
- Trägerverein Jugendzentrum e. V.