Mit Kunst und Geschichte aus über 1250 Jahren macht die Stadt Ellwangen immer wie- der Werbung in eigener Sache. Und in der Tat: Alle Kunstepochen haben in dieser Zeit ihre Spuren in Ellwangen hinterlassen. Ob es die Romanik, die Gotik, die Renaissance oder das Barock ist – sie alle sind durch eindrucksvolle und markante Bauwerke in der Stadt vertreten.
Im Besonderen ist Ellwangen aber eine Barockstadt. Diese Phase, die in Ellwangen vom Ende des 17. und bis ins zweite Drittel des 18. Jahrhunderts reichte, drückt den Straßen und Plätzen der Altstadt bis heute ihren Stempel auf. Wer aufmerksam durch die Marienstraße, die Spitalstraße und die Schmiedstraße geht oder auch über den großzügigen Marktplatz schlendert, der stellt, auch wenn es nicht mehr der originale Farbauftrag ist, schnell fest, wie farbenreich und bunt diese Phase gewesen sein muss. Warme und helle Töne bestimmen die Fassaden. Mal sind sie in vornehmen, zurückhaltenden Pastelltönen gehalten, mal aber auch in quietschig-knalligen Kontrasten. So reicht die Palette von Moosgrün über ein Knall- orange bis zum Taubenblau. Gerade in den frühen Abendstunden, wenn die Sonne am Untergehen ist, strahlen die Häuserfronten ein einladendes Flair aus und das historische Zentrum wirkt besonders anziehend.
Aus diesem barocken Rahmen fällt die Fassade der ehemaligen Poststation Schwarzer Adler, die seit mehreren Generationen als Apotheke betrieben wird. Der Stuttgarter Maler Hans von Kolb hat hier 1896 in historisierender Weise Persönlichkeiten und Ereignisse aus der langen Stadtgeschichte angebracht. Mit dem davor befindlichen Brun- nen des Ellwanger Bildhauers Rudolf Kurz ist die Apotheke
das Fotomotiv schlechthin in der Ellwanger Fußgängerzone. Überraschungen erwarten den Besucher aber auch in den Nebengassen, in denen, wie zum Beispiel in der Priestergasse oder Adelbergergasse, die Häuser den Eindruck einer Barockstadt nochmals unterstreichen.