Integration in Ellwangen – Jürgen Schäfer, Integrationsbeauftragter

Die Stadt Ellwangen wurde im Mai 2014 als erste Stadt in Baden-Württemberg mit dem Titel „Stadt ohne Rassismus – Stadt mit Courage“ ausgezeichnet. Uns war bewusst, dass wir mit dieser Auszeichnung auch eine große Verantwortung übernommen haben. Deshalb war diese Auszeichnung nicht nur eine Anerkennung, sondern auch eine Weichenstellung für die Zukunft. Integration ist für uns aus tiefster Überzeugung Verpflichtung und ein ständiger andauender Prozess.

Wir tun alles dafür, dass sich alle Menschen in Ellwangen wohl fühlen. Für die Stadt Ellwangen stellt Integration eine Herzensangelegenheit dar! Dies kommt unter anderem in den vielfältigen Integrationsprojekten zum Ausdruck.

Am 6. und 7. Juli 2024 findet in der Fußgängerzone das „4. Ellwangen ist bunt – Eine Welt für alle“ statt. Ein besonderer Duft weht dann durch die Stadt. Verschiedene in Ellwangen lebende Nationalitäten stellen sich vor und verwöhnen mit kulinarischen Köstlichkeiten aus unterschiedlichen Ländern. Im Zentrum unserer Stadt wird es neben dem Eine-Welt-Fest (7. Juli 2024) Musik, Tanz, Gesang, Kunstausstellungen, Informations- und Aktionsstände sowie Spielaktionen für Kinder entlang der Spital- und Marienstraße geben.

Am 12. Juli 2024 wird in Rindelbach bereits zum zwölften Mal das Fußballspiel der Nationen ausgetragen und ist im Veranstaltungskalender der Stadt Ellwangen nicht mehr wegzudenken. Das Motto beim diesjährigen Fußballspiel der Nationen lautet: „Fußball vereint – gemeinsam gegen Rassismus und Diskriminierung“. Dieses Integrationsprojekt ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass durch den Sport eine gemeinsame Sprache gefunden wird, die über alle kulturellen Grenzen hinweg verbindet.

Eine Stadt, viele Kulturen

Die Stadt Ellwangen möchte mit ihren Integrationsprojekten ein Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung setzen und im- mer aufs Neue das Thema Integration vergegenwärtigen. Die Stadt Ellwangen steht für Werte der Vielfalt, Toleranz und des respektvollen Miteinanders. Ellwangen ist eine Stadt der Vielfalt und des Zusammenhalts, in der Menschen unterschiedlicher Herkunft und Überzeugungen gemeinsam leben und arbeiten. Integration ist nicht nur eine große Herausforderung für die aufnehmende Gesellschaft, sie ist auch eine Herausforderung für die Migranten.

Ellwangen is(s)t Vielfalt

Der Staat kann Sprach- und Integrationskurse anbieten, die interkulturelle Kompetenz erhöhen, die Aufnahme von Migranten in den Arbeitsmarkt fördern und er kann den Besonderheiten von Religionsgemeinschaften Rechnung tragen. Aber letztlich hängt es vom Willen eines jeden Einwanderers ab, ob er Deutschland als sein neues Zuhause betrachtet, seine Rechte und Pflichten wahrnehmen und Teil dieser Gesellschaft werden will.
Die Bildung ist ein wesentlicher Schlüssel zur Integration. Noch nie waren die Möglichkeiten, in Deutschland einen Beruf zu lernen und sich in diesem Beruf zu entwickeln, so vielfältig wie heute. Berufliche Qualifikation setzt voraus, dass man die Sprache des Landes spricht. Und wer in zwei Sprachen und Kulturen zu Hause ist, hat noch mehr Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Jürgen Schäfer, Integrationsbeauftragter der Stadt Ellwangen

In Ellwangen sind derzeit 3.216 ausländische Mitbürgerinnen und Mitbürger aus insgesamt 101 Nationen zu Hause. Ellwangen ist und bleibt eine bunte Stadt! Rassismus ist in jeder Form Feind der Demokratie. Rechtsextremismus und neonazistische Netzwerke dürfen wir nicht dulden und haben in unserer Gesellschaft und in Ellwangen keinen Platz! Wir können unser Land und unsere Demokratie nach 1945 nicht ein zweites Mal zerstören zu lassen! „Nie wieder“ ist jetzt! Solange es Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus in unserer Gesellschaft gibt, können wir uns nicht teilnahmslos verhalten. Niemand darf dabei die Augen verschließen. Ein Zitat von Bundespräsident Steinmeier bringt es auf den Punkt: „Menschenfeindlichkeit trifft nicht jeden, aber sie betrifft uns alle. Denn sie ist ein Angriff auf die offene Gesellschaft. Sie trifft unsere Demokratie ins Herz. Das dürfen wir nicht zulassen!“

 

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