Im Gespräch mit dem Ellwanger Oberbürgermeister Michael Dambacher
2026 steht die Landesgartenschau in Ellwangen vor der Tür. Dies ist auch die Chance auf eine nachhaltige Stadtentwicklung. Welche Chancen möchte die Stadt Ellwangen nutzen?

Die Landesgartenschau bietet uns die Gelegenheit, Ellwangen nicht nur als attraktive Stadt zu präsentieren, sondern auch nachhaltige Impulse zur Stadtentwicklung zu setzen. Wir möchten die Chance nutzen, unsere Stadtquartiere, die nicht nur zur Erholung dienen, auch als Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu entwickeln. Zudem werten
wir die Innenstadt auf, indem wir unseren öffentlichen Raum neu gestalten. Auch ist die Förderung von neuen Mobilitätskonzepten wichtig. Wir setzen auf den Ausbau von Radwegen und die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, um die Erreichbarkeit der Stadt insgesamt zu erhöhen. Ferner beziehen wir die Bürgerschaft aktiv in die Stadtplanung ein, um ein gemeinsames Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu schaffen. Die Landesgartenschau soll nicht nur ein einmaliges Ereignis sein, sondern einen langfristigen positiven Einfluss auf unsere Stadt und ihre Bewohner haben.
Bewegung herrscht auch auf dem Gelände der ehemaligen Reinhardt-Kaserne – dort soll Wohnraum für ca. 2.000 Menschen entstehen. Wie profitieren Stadt und Bürger von dem neuen Stadtteil Ellwangen Süd?

Der neue Stadtteil Ellwangen Süd wird eine große Bereicherung für unsere Stadt sein. Mit der Schaffung von Wohnraum für 2.000 Menschen reagieren wir auf die steigende Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum. Die Planung sieht nicht nur Wohngebäude vor, sondern auch eine durchdachte Infrastruktur mit Einrichtungen, die Lebensqualität in einem lebendigen, integrativen Wohnumfeld schaffen. Der Stadtteil wird durch Grünflächen geprägt sein, die den Bewohnern Raum für Erholung und Begegnung bieten. Die Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr wird ebenfalls verbessert, was die Erreichbarkeit der Innenstadt und anderer Stadtteile erleichtert. Insgesamt wird Ellwangen Süd ein Ort, an dem Menschen gerne leben, arbeiten und sich begegnen – ein echter Gewinn für unsere Stadt und unsere Bürgerinnen und Bürger.
Auch die Arbeitswelt ist in Bewegung: Inwiefern verändern sich Arbeit und Dienstleistung – mancherorts wird auch von Arbeitswelt 4.0 gesprochen – aktuell in einer Stadt wie Ellwangen?
Die Arbeitswelt befindet sich im Wandel. Auch Ellwangen bleibt davon nicht unberührt. Der Begriff „Arbeitswelt 4.0“ beschreibt die Digitalisierung und Automatisierung, die viele Branchen transformieren. In Ellwangen sehen wir bereits durch die Anwendung von „KI“ erste Veränderungen, insbesondere im Industrie- und Dienstleistungssektor. Unternehmen setzen zunehmend auf digitale Technologien, um Prozesse zu optimieren und effizienter zu arbeiten. Dies führt zu neuen Arbeitsplätzen, die oft andere Qualifikationen erfordern. Daher ist es wichtig, dass wir in die Aus- und Weiterbildung unserer Bürger investieren. Wir arbeiten eng mit lokalen Bildungseinrichtungen, wie z.B. Kreisberufsschulzentrum und Unternehmen zusammen, um sicherzustellen, dass unsere Arbeitskräfte die notwendigen Fähigkeiten erwerben, um in dieser neuen Arbeitswelt am Standort Ellwangen erfolgreich zu bleiben.