Im Jahr 2020 wurden trotz der Erschwernisse durch die Corona-Pandemie wichtige Weichen für die Landesgartenschau in Ellwangen gestellt. Der Siegerentwurf lässt erstmals ein konkretes Bild entstehen.
Noch ist in Ellwangen an der Jagst wenig zu entdecken, das auf die Landesgartenschau 2026 hinweist. Doch im vergangenen Jahr wurden wichtige Schritte auf dem Weg dahin getätigt, und das, obwohl die Pandemie auch bei diesem Großprojekt für zusätzliche Herausforderungen sorgte. „Wir sind sehr gut im Plan“, sagt Stefan Powolny, der gemeinsam mit Tobias de Haёn Geschäftsführer der Landesgartenschau Ellwangen 2026 GmbH ist.
Deren formelle Gründung war durch die Gesellschafter – Stadt Ellwangen und Fördergesellschaft bwgrün.de – im Juli erfolgt. Ein Datum mit noch größerer Strahlkraft wurde der 14. September: An diesem Tag entschied das hochkarätig besetzte Preisgericht über den landschaftsarchitektonischen Wettbewerb. Durch den Siegerentwurf hat Ellwangen seitdem ein konkretes Bild der LGS-Vision.
Elf namhafte Büros aus ganz Deutschland hatten Entwürfe zum europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb eingereicht, die Jury hat sich schließlich für den Plan des Berliner Büros „relais Landschaftsarchitekten“ entschieden. Dieser überzeugte vor allem mit der terrassierten Gestaltung des Schießwasens, der zu einem begrünten Stadtpark aufgewertet wird, sowie dem Bereich der renaturierten Jagst im Südwesten.
„Wir wissen jetzt, wie wir die Daueranlagen gestalten wollen. Nun gilt es, den Entwurf in einen detaillierten Plan zu überführen“, sagt Powolny. In den kommenden Monaten wird also die „Planung der Planung“ im Vordergrund stehen, denn die Abstimmung mit den verschiedenen Trägern und die Beantragung der Fördermittel sind in der frühen Phase eines solchen Großprojekts maßgeblich. In Ellwangen, Aalen, Stuttgart und Berlin arbeiten Projektbeteiligte an ihren Aufgaben.
Die Umsetzung der Neugestaltung der naturnahen Jagst mit dem Rückbau des Stadtmühlenwehrs und das städtische Projekt der Querung der Bahnlinie auf Höhe der Bachgasse sind die zwei derzeit am intensivsten zu bearbeitenden Projektstränge. Gleichwohl ist der Vergleich mit einem „Häuslebauer“ anschaulich: Der Architekt ist nun gefunden, jetzt wird der Hausbau konkreter geplant – die LGS 2026 GmbH muss in diesem Bild aber mehrere Häuser parallel errichten.
„Auf dem langen Weg zur Schau wollen wir auch schon jetzt immer wieder Akzente in der Stadt setzen und unsere Vision greifbarer machen“, sagt Powolny. Die Bürgerschaft soll auch über digitale Kanäle am Entwicklungsprozess teilhaben, ihn in Bildern miterleben können. Darauf wirkt das noch kleine LGS-Team mit Unterstützung der Stadtwerke und der Stadtverwaltung aus den Bereichen Marketing, Finanzen sowie Stadtentwicklung hin.
Mit kleineren Begleitprojekten – wie der experimentellen Gestaltung von Pflanzbeeten oder bei der anstehenden Umgestaltung des Methodius- und des Karl-Wöhr-Platzes – wird das Wirken der LGS-Mitarbeiter schon 2021 in der Stadt sichtbar werden. Bildliche Verweise, Visualisierungen und die Einbeziehung der Bürgerschaft sollen Vorfreude wecken und in den Köpfen mit Vorstellungskraft ein leuchtendes Bild der Landesgartenschau 2026 entstehen lassen.