Lebendige Innenstadt in Ellwangen: Das Fuchseck

Auch wenn man das „Fuchseck“ namentlich auf keiner Straßenkarte findet, so ist es doch für alle Ellwangerinnen und Ellwanger und die meisten Besucherinnen und Besucher ein bekannter und beliebter Ort inmitten der Innenstadt.

Sein Name kommt von der Wirtschaft „Zum Goldenen Fuchs“, in der sich heute die städtische Tourist-Information befindet. Der Gaststättenbetrieb in dem schmucken Walmdachbau von 1778 ist längst Geschichte, doch das Wirtshauszeichen ist noch immer vorhanden: ein aus Metall gegossener goldener Fuchs. Seit einer Kunst-Aktion im Jahr 2000 muss er seinen Sockel mit einem goldenen Pferd teilen. Das ungleiche Paar machte sich an seinem Platz so gut, dass man es so stehen ließ. Seitdem überblickt es das Fuchseck und bekommt dort im Laufe eines Ellwanger Jahres allerhand zu sehen: Der traditionelle Pferdeumzug beim Kalten Markt führt hier ebenso vorbei wie der Einzug der legendären Schwarzen Schar, die zur Fastnacht ihr Femegericht über die örtliche Prominenz hält. Besonders an warmen Sommertagen beobachten Fuchs und Pferd das farbenfrohe Getümmel der Fahrrad-Ausflügler, die in den Straßencafés einen freien Platz zu ergattern versuchen.

Das historische und wunderbar kunstvoll gestaltete Gebäude der Adler-Apotheke ist eine der besonderen Sehenswürdigkeiten und ein beliebtes Fotomotiv. Auch die weiteren Gebäude rund ums Fuchseck – besonders in der Marienstraße – sind mit ihrer barocken Architektur und den typischen bunten Putzfassaden ein echter Hingucker und laden zum Schauen, Bilder machen und Verweilen ein.

Bei schönem Wetter ist am Fuchseck immer etwas los. Da sich dort die drei innerstädtischen Hauptstraßen treffen, ist der Platz ideal für alle, die auf Kunden oder Publikum aus sind. Deshalb finden hier nicht nur der freitägliche Bauernmarkt statt, sondern auch allerhand politische Kleindemonstrationen. Auch die mobilen Infostände diverser Freikirchen fehlen nicht. Für größere Events ist das Fuchseck der favorisierte Ort von Ausstellern z.B. bei verkaufs- offenen Sonntagen oder dem Weihnachtsmarkt. Von hier aus- gehend ziehen sich die verschiedenen Stände in die drei Straßen der Fußgängerzone.

Man vergisst heute leicht, dass all das vor 25 Jahren noch unmöglich gewesen wäre. Bis zur Verlegung der Bundesstraße nach draußen quälte sich der gesamte Kraftverkehr in Richtung Aalen und Crailsheim durch dieses Nadelöhr. Das Fuchseck war nicht viel mehr als eine Straßenkreuzung mit denkbar geringer Aufenthaltsqualität. Das änderte sich ab dem Jahr 2000, als in der benachbarten Schmiedstraße Ellwangens erste Fußgängerzone entstand, die man bald darauf um einen Teil der Marien- und der Spitalstraße erweiterte. Das Fuchseck wurde so zu Ellwangens heimlicher Mitte.

 

Wenn man so will, wurde durch die Wiederherstellung des Fuchsecks als zentraler Platz und Treffpunkt auch das Rad der Zeit ein Stück zurückgedreht. Früher stand hier einer der insgesamt sieben öffentlichen Brunnen der Stadt. Als Ende des 19. Jahrhunderts das moderne Wasserleitungsnetz fertiggestellt war, wurden die alten Laufbrunnen obsolet. Weil aber die Ellwanger halt auch nur Schwaben sind, wollte sich manch einer den Wasserzins sparen und bediente sich weiterhin an den öffentlichen Schöpfstellen. Deswegen wurden die altertümlichen Brunnen aus Stein und Eisen 1901 abgebaut. Mit Sicherheit traf man sich an dem alten Brunnen genauso auf einen Schwatz und hatten die Kinder den gleichen Spaß beim Pritscheln wie heut- zutage. Nur der Fuchseck-Brunnen ist inzwischen ein anderer. Er ist künstlerisch gestaltet, be- gehbar und der Sommerhit für kleine Ellwangen-Besucher.

 

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